In der Fastenzeit können wir auch den Schatz des Glaubens neu entdecken. Auf diese weite Reise nahm uns die Fastenpredigerin Maria Bienentreu mit. «Nicht vom Brot allein lebt der Mensch» – so waren die drei Abende überschrieben. Der erste Schritt führte zur Bibel, zur Grundlage unseres Glaubens. Zu oft haben normale Glaubende das Gefühl, dass sie viel zu wenig von der Bibel wissen und lassen sie dann lieber liegen. Nur Mut, in der Bibel lesen, ohne Anleitung, und vornehmlich im Buch der Psalmen – das war der klare Rat der Predigerin.
«Gemeinsam glaubt es sich leichter» – der zweite Schritt, den wir gut verstehen und dem wir auch zustimmen. Glaube ist immer auf Gemeinschaft angelegt, das ist durch den synodalen Weg, der jetzt breit diskutiert wird, noch offensichtlicher geworden. Der Glaube kann nicht mehr von oben diktiert, sondern muss im Gespräch gemeinsam gesucht werden – von Theologen und «Laien», von Frauen und Männern. Realität ist dieser neue Umgang noch nicht, doch es gibt Hoffnung. Denn «Niemals zu viel Angst vor Neuem haben» – das sollte die Grundhaltung von uns allen sein.
Maria Bienentreu entwarf als Frau am dritten Abend eine weibliche Sicht des Glaubens und der Theologie: Gott nicht nur Vater, ebenso sehr auch Mutter. Damit können die patriarchalen Strukturen der Kirche verändert werden. Dabei hilft auch eine neue Übersetzung: «Die Bibel in gerechter Sprache», die bewusst auf nur männliche oder patriarchale Formen verzichtet. Alle Gedanken unterlegte die Predigerin mit persönlichen Erinnerungen aus ihrem Leben und mit geschichtlichen Erfahrungen. Durch ihre erfrischende, kritische und doch motivierende Art konnte sie die Zuhörenden anregen und überzeugen, dass der Glaube auch in der heutigen Zeit und Gesellschaft eine Hoffnung ausstrahlt und uns ermutigen kann, unseren eigenen Glaubensweg zu gehen, ohne Angst vor der ungewissen Zukunft in unserer Kirche.
Beitrag erstellt: 08. März 2024
